Das auf die Assekuranz spezialisierte Ratingunternehmen Franke und Bornberg hat wie jedes Jahr die Landschaft der privaten Krankenvollversicherungen unter die Lupe genommen.
Nachdem im Vorjahr 40 Tarife mit der Spitzennote „FFF+“ ausgezeichnet wurden, sind es aktuell 70. Da die Gesamtzahl der untersuchten Angebote nur leicht von 845 auf 897 gestiegen ist, lässt sich daran ein insgesamt höheres Leistungsniveau ablesen – zumal kein einziger Tarif eine der schwächsten drei (von sieben) Ratingnoten erhält.
In die Analyse fließen 108 Tarifkriterien ein, die sich auf 18 Bereiche verteilen. Für die Bestnote müssen 24 Mindestanforderungen erfüllt werden, etwa eine mindestens 85-prozentige Erstattung für Zahnersatz und keine Summenbegrenzung bei Krankenfahrstühlen.
Beihilfetarife für Beamte hat Franke und Bornberg zuvor in einem eigenen Rating geprüft. Von den 861 Angeboten erhielten lediglich 22, die von 4 Versicherern stammen, die Top-Note. Dieses Ergebnis unterstreicht, wie wichtig eine kundige Beratung bei der Tarifauswahl ist, wenn man einen ebenso starken wie persönlich passgenauen Versicherungsschutz wünscht.
Aktuelle News
Für Privatanleger stellen gefakte Handelsplattformen eine seit Jahren wachsende Gefahr dar. Statt in Assets wie Kryptowährungen oder Aktienfonds fließt das gutgläubig überwiesene Geld unwiederbringlich in die Taschen internationaler, häufig professionell organisierter Krimineller. Oft werden die Opfer über vermeintliche Experten-Chatgruppen auf WhatsApp oder Telegram, in denen angeblich Insidertipps ausgetauscht werden, angelockt.
Mit der „Operation Herakles“ konnte zumindest einigen der Betrüger am 3. Oktober das Handwerk gelegt werden. Gemeinsam mit dem LKA Baden-Württemberg, dem Cybercrime-Zentrum der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe sowie Europol und bulgarischen Strafverfolgungsbehörden nahm die deutsche Finanzaufsicht BaFin mehr als 1.400 Cybertrading-Plattformen vom Netz. Wer sie ansteuert, wird seitdem auf eine Aufklärungsseite umgeleitet. Die siebenstellige Zahl von Zugriffsversuchen, die noch danach verzeichnet wurden, verdeutlicht, wie erfolgreich weitere arglose Interessenten akquiriert werden.
„Die Täter werden dabei immer professioneller“, führt Birgit Rodolphe, BaFin-Exekutivdirektorin Abwicklung und Geldwäscheprävention, aus. „Sie verwenden künstliche Intelligenz, um illegale Websites wie am Fließband herzustellen und mit ihnen Anlegerinnen und Anleger in die Falle zu locken.“
Die Preise für Reparaturen am Auto eilen der allgemeinen Inflation nach wie vor deutlich voraus. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet hat, verteuerten sich die Ersatzteilpreise zwischen August 2024 und August 2025 im Schnitt um 6 Prozent, in manchen Produktgruppen gar um 8 Prozent. Insgesamt steht damit seit 2015 ein Kostenanstieg von über 80 Prozent unterm Strich, während sich die allgemeine Preissteigerung in diesem Zeitraum auf 31 Prozent belief.
Das gleiche Bild bietet sich bei den Werkstattpreisen: Die durchschnittlichen Stundensätze lagen 2024 erstmals über der 200-Euro-Marke – 202 Euro, wenn es um Elektrik, Mechanik oder Karosserie ging, 220 Euro für Lackierarbeiten. Das entspricht einer 50-prozentigen Steigerung gegenüber dem Preisniveau von 2017. Auch hier lag die allgemeine Inflationsrate mit 24 Prozent weit darunter. Zum Vergleich: Die Prämien für Kfz-Haftpflichtversicherungen stiegen im selben Zeitraum im Schnitt lediglich um gut 7 Prozent.
Zahl der Autodiebstähle bleibt hoch
15.10.2025
Der Rückgang um 423 Fälle gegenüber dem Vorjahr ist ein schwacher Trost für die deutschen Kfz-Versicherer: Mit 14.162 blieb die Zahl der kaskoversicherten Autodiebstähle auch 2024 auf hohem Niveau. Tag für Tag landeten knapp 40 Fälle auf den Tischen bzw. in den Systemen der
Assekuranz und verursachten Kosten von mehr als 800.000 Euro. In Summe macht das ein Schadensaufkommen von 293 Millionen Euro im Gesamtjahr, 18,7 Millionen weniger als 2023.
Hauptstadt der Autodiebe bleibt Berlin, wo im vergangenen Jahr 3.855 kaskoversicherte Fahrzeuge als gestohlen gemeldet wurden – also mehr als jeder vierte aller in Deutschland entwendeten Pkw. Vergleichsweise sicher ist es hingegen im Süden der Republik.
Unter den Marken sticht Toyota hervor: Vier der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen stammen von diesem japanischen Autobauer, darunter die drei Spitzenreiter. Für hohe Einzelfallschäden sorgen indes Porsche-911-Modelle, deren Halter im Durchschnitt mit einer sechsstelligen Summe entschädigt werden.
2023 knackte die Summe der Schadenzahlungen, die deutsche Kfz-Versicherer infolge von Wildunfällen leisteten, erstmals die Milliardenmarke. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft nun mitteilt, hat sich der unselige Trend auch 2024 fortgesetzt: 1,133 Milliarden Euro standen zu Buche, 48 Millionen mehr als im Vorjahr – und in etwa das Doppelte wie 2014.
„Die Kosten für Wildunfälle steigen seit Jahren rasant an, inzwischen zahlen die Versicherer im Schnitt rund drei Millionen Euro pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2024 die durchschnittliche Schadenhöhe nach einem Wildunfall von 3.850 auf 4.100 Euro“, führt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach aus. Der Kostenanstieg geht mithin vor allem auf die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise zurück – während die Zahl der Wildunfälle seit Jahren stagniert und 2024 sogar gegenüber dem Vorjahr um rund 6.000 auf circa 276.000 sank.
In den letzten drei Monaten des Jahres ist das statistische Risiko eines Wildunfalls überdurchschnittlich, wenn auch nicht so hoch wie im April und Mai. Autofahrer sollten daher, auch wegen der sich verschlechternden Sichtverhältnisse, besonders achtsam unterwegs sein.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Onlinekriminellen, die
sich mit den Namen bekannter Finanzinstitute das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen. In
jüngerer Zeit gäben sich die Betrüger besonders häufig als Mitarbeiter der Fondsgesellschaft
Union Investment („Peter Müller, Senior Investment Analyst“) aus. Aber auch die Namen anderer
seriöser Marktteilnehmer, darunter große Onlinebroker oder auch Maklerpools, würden
missbraucht.
Die Masche baut darauf, zunächst in „exklusiven“ Gruppen in WhatsApp oder anderen Social
Media scheinbar uneigennützig Expertenwissen zu teilen. Sobald eine Vertrauensbasis
entstanden ist, wird ein „Geheimtipp“ vorgestellt, mit dem sich in kurzer Zeit traumhafte
Renditen erzielen lassen sollen. Die Investition erfolgt bevorzugt über Apps oder Plattformen,
die von den Kriminellen selbst betrieben werden.
Der Rest folgt einem bekannten Drehbuch, das auch bei anderen Onlinebetrugsmethoden
Anwendung findet: Auf die ersten, meist noch zaghaften Investments hin werden tatsächlich die
versprochenen Gewinne ausgezahlt bzw. gutgeschrieben. Wenn dann die Hemmungen fallen und
die Opfer große Beträge überweisen, sind die Betrüger mitsamt Beute schnell über alle Berge.
Die auf Versicherungen spezialisierte Ratingagentur Franke und Bornberg hat sich auch in
diesem Jahr das Angebot an privaten Unfallpolicen angeschaut. 486 Tarife von 93 Versicherern
wurden eingehend geprüft und verglichen – was zunehmend zur Mammutaufgabe werde, wie
Agentur-Geschäftsführer Michael Franke hervorhob. Denn es gebe immer mehr verschiedene
Formulierungen für gleiche oder ähnliche Tatbestände, auch die Tarifstrukturen würden stets
vielfältiger. „Dieser Flickenteppich macht die Analyse von Unfalltarifen extrem aufwendig und
zeitintensiv – sogar für unsere versierten Analysten“, so Franke. Die für einen Marktvergleich
nötige Transparenz und Übersichtlichkeit herzustellen werde mithin schwieriger.
Das eigentliche Ratingergebnis indes fällt erfreulich aus: Knapp 12 Prozent der geprüften Tarife
erhielten die Spitzennote „hervorragend“, 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch der Anteil
der „sehr guten“ Tarife wuchs leicht auf 26 Prozent an.
Laut Franke und Bornberg fangen leistungsstarke Unfalltarife mit einer Versicherungssumme
von 100.000 Euro und 500 Prozent Progression preislich bei etwa 120 Euro Jahresbeitrag an
(Annahme: 30-jährige Büroangestellte). Wer einen körperlich strapaziösen Beruf ausübt, müsse
mit 200 bis 400 Euro pro Jahr rechnen.
Noch im vergangenen Jahr sorgte eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) für Aufsehen, der zufolge die Vollkaskoschäden von E-Autos
2020–2022 im Schnitt um knapp ein Viertel kostspieliger als die von Verbrennerfahrzeugen
waren. Dem gegenüber stand eine um 15 bis 20 Prozent geringere Schadenhäufigkeit der
Elektromobile. Neueste Zahlen des GDV belegen nun, dass die Unterschiede in beiden
Kategorien kleiner werden.
So lag die durchschnittliche Schadenhöhe bei E-Autos im Zeitraum 2021–2023 nur noch um ein
knappes Fünftel über derjenigen von Verbrennern. Die Zahl der E-Auto-Vollkaskofälle
unterschritt die Verbrenner-Vergleichszahl um 10 bis 15 Prozent.
„Je mehr Elektroautos auf der Straße unterwegs sind, desto weniger unterscheiden sich ihre
Schadenbilanzen von vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotoren“, ordnet die
stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach die jüngsten Ergebnisse ein.
„Elektroautos kommen zunehmend im Alltag an: Eine breitere Modellpalette erreicht einen
größeren Kundenkreis, zudem haben Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und
Gutachter inzwischen mehr Erfahrungen mit beschädigten Elektroautos. Mit dieser neuen
Normalität verringern sich aktuell auch die anfänglich beobachteten Besonderheiten in den
Schadenbilanzen.
ETF wird zum Marketing-Label
24.09.2025
as Interesse der Deutschen an Indexfonds (ETFs) ist ungebrochen. Fast zehn Millionen ETFSparpläne wurden hierzulande bereits abgeschlossen, Tendenz: stark steigend. Diese Vorliebe
machen sich auch mehr und mehr Fondsanbieter zunutze, deren Produkte mitunter weit vom
ETF-Grundprinzip abweichen. Sogenannte aktive ETFs versuchen den Spagat zwischen der
reinen Indexabbildung und dem klassischen aktiven Fondsmanagement. So gibt es mittlerweile
als ETF verkaufte Produkte, die eher Themenfonds entsprechen und sogar oftmals ihren eigenen
Index dafür aufsetzen. Viele neuere Angebote sind so komplex strukturiert, dass es ohne
Fachkenntnisse schwerfällt, sie zu verstehen.
Als Konsequenz daraus wird die Bezeichnung ETF verwässert. Die Entwicklung erinnert an das
sogenannte Greenwashing, bei dem Finanzprodukte als „nachhaltig“ verkauft werden, obwohl sie
kaum Nachhaltigkeitseffekte haben – einfach, weil es der Vermarktung förderlich ist. Somit kann
man sich beim ETF-Erwerb auch nicht mehr darauf verlassen, ein günstiges Produkt zu
bekommen. Denn viele der neuen aktiven ETFs langen auf der Kostenseite ordentlich zu. Anleger
sollten deshalb genau hinschauen.
